Die USA haben auch den Schah zu lange unterstützt

Ervand Abrahamian über Parallelen zwischen Iran und Ägypten

Ervand Abrahamian ist Professor für Geschichte Irans und des Nahen Ostens an der City University of New York. Der Armenier, geboren 1940 in Iran, wuchs in Großbritannien auf. Seine akademische Ausbildung erhielt er in Oxford und an der Columbia University. Max Böhnel befragte Abrahamian in New York für ND zum Einfluss der USA auf die derzeitigen Vorgänge in Ägypten.
Ervand Abrahamian ist Professor für Geschichte Irans und des Nahen Ostens an der City University of New York. Der Armenier, geboren 1940 in Iran, wuchs in Großbritannien auf. Seine akademische Ausbildung erhielt er in Oxford und an der Columbia University. Max Böhnel befragte Abrahamian in New York für ND zum Einfluss der USA auf die derzeitigen Vorgänge in Ägypten.

ND: Seit Donnerstagabend gibt es Berichte, wonach die USA-Regierung mit ägyptischen Offiziellen, die nicht näher genannt werden, über die Absetzung Mubaraks spricht. Was ist davon zu halten?
Abrahamian: Da die »New York Times« darüber berichtet, muss es ihr vom Weißen Haus gesteckt worden sein. Was das Ziel dieses »Leaks« ist, darüber kann man nur spekulieren. Falls Mubarak aber tatsächlich auf Druck der USA gleich, und nicht erst im September, den Hut nimmt, dann wäre das in puncto US-Außenpolitik ein riesiger Fortschritt. Noch wichtiger ist, dass Ägypten das Schicksal Irans erspart bliebe.

Inwiefern?
Wenn die USA weiter an Mubarak festhalten, angeblich um den Demokratisierungsprozess und Reformen »behutsam« über die Bühne gehen zu lassen, dann wird es in Ägypten trotzdem mehr Blutvergießen geben. In gewisser Weise würde es sich auch um eine Prophezeiung handeln, die sich selbst erfüllt, ähnlich wie in Iran. Auch dort haben die USA ei...


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