Auf dem Tahrir-Platz herrscht wieder Solidarität
Man hakt sich unter – auch Ärzte und Professoren sammeln Müll auf
Die Säulen der Macht in Ägypten wanken: Die Spitze der Staatspartei ist abgetreten. Regierung und Opposition sprechen miteinander. Doch das Volk ruft weiter: Mubarak muss weg.
Die Demonstranten vom Tahrir-Platz haben viel erreicht. Seit sie vor 13 Tagen mit ihren Protesten begannen, hat Präsident Husni Mubarak erklärt, er werde kein weiteres Mal für das Amt kandidieren, sein Sohn Gamal hat sich ganz aus dem Staube gemacht. Ein Vizepräsident wurde ernannt, der erste in 30 Jahren Mubarakherrschaft, Wahlen sind angekündigt, die Führung der Nationalen Demokratischen Partei, über die Mubarak seine Vetternwirtschaft organisierte, trat zurück. Das Militär versprach, das Recht auf friedlichen Protest zu schützen.
Das alte Ägypten gibt es nicht mehr, eine neue Zeit ist für die Ägypter angebrochen. Selbst diejenigen, die nicht an den Protesten teilgenommen haben, gestehen den Leuten auf dem Tahrir-Platz zu, dass sie für eine gute Sache aufgestanden sind, die lange überfällig war. Nach dem Sonntagsgottesdienst in der koptischen Kirche zur Jungfrau Maria in Zamalek äußern viele Besucher Verständnis und Respekt, meinen a...
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