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Von Liebe und Tod
Sabine Peters über eine junge Frau und einen viel älteren Mann
Westberlin 1986. Marie studiert noch, ist Praktikantin im Verlag, ein junges Ding. Rupert indes ist fast sechzig, ein gestandener Mann, wie man so sagt. Eine Liebe beginnt. Als sie ihn bei den Eltern anschleppt, stellt ihr Vater fest: »Rupert, obwohl zu alt für seine Tochter, obwohl zweimal geschieden, obwohl keiner Kirche steuerpflichtig, obwohl ein Kommunist und unlesbarer Schriftsteller, verstand was von Geografie und van Gogh.«
Das Paar zieht in eine bescheidene Kate im hintersten Winkel Ostfrieslands. Achtzehn Jahre bleiben sie dort, schreiben beide ihre Bücher. Nicht immer läuft es nur idyllisch. Da ist Maries Eifersucht auf Ruperts Vergangenheit, frühere Frauen und »Ruperts Familie, die ohne Anfang und Ende war«. So fliegen in der Einöde auch die Fetzen, die Türen. Alles aus? Rupert kommt dazu, wie Marie ihren Koffer packt. »Willst du weg, fragt er. Will ich nicht, sagt sie.« Sparsam und diskret geht Sabine Peters mit solchen he...
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