»Er muss gehen, er muss gehen«

Abschiedsgesänge für Mubarak auf Kairos Tahrir-Platz / Demonstranten weichen nicht

  • Karin Leukefeld, Kairo
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Auch am 17. Tag gingen die Proteste gegen Ägyptens Präsident Husni Mubarak unvermindert weiter. Landesweit streikten Arbeiter den zweiten Tag, am Donnerstag demonstrierten auch Richter und Mediziner in Kairo.

»Er muss gehen, er muss gehen«, mit breitem Lächeln klatscht der junge Mann rhythmisch in die Hände und gibt den Refrain vor, den Dutzende Männer, die sich zu einem Spalier aufgestellt haben, wiederholen. »Wir bleiben, wir bleiben, er muss gehen, er muss gehen.« Mit diesem Sprechgesang werden die Leute empfangen, wenn sie von der Kasr-al-Nil-Brücke auf den Tahrir-Platz in Kairo kommen und sämtliche Kontrollen hinter sich gebracht haben.

Für diesen Freitag sind weitere Massendemonstrationen geplant. Drohungen der neuen Regierung, das Militär könnte eingreifen, um ein Chaos zu verhindern, weisen die Demonstranten zurück. »Unsere Freunde sind hier schon für die Freiheit gestorben«, sagt Sherif Mickawi von der Al-Ghad-Partei. »Wir bleiben, wir haben keine Angst.« Während die Männer der »Nachtschicht« ihre Decken schultern und den Platz verlassen, um zur Arbeit zu gehen oder zu Hause ein Bad zu nehmen, kommen Frauen und Kinder mit Tüten und ...


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