Der »Vaterlandsverräter«
Sektion »Perspektive deutsches Kino«: ein Film über Paul Gratzik
Die deutsche Vergangenheit holt die Berlinale-Filme ein – und das ausgerechnet in der Sektion »Perspektive deutsches Kino«, die filmästhetisch eher den Hoffnungsträgern, den Jungen gewidmet ist. Und es ist nicht die nationalsozialistische Vergangenheit, jene Gegenwart der Großväter, die diese Hoffnungsträger abhandeln. Sondern: die realsozialistische, die Vergangenheit ihrer Vätergeneration.
»Vaterlandsverräter« behandelt die langen Schlagschatten der DDR. Der abendfüllende Dokumentarfilm von Annekatrin Hendel ist das Porträt von Arbeiterdichter Paul Gratzik, der als Kind mit Mutter und Geschwistern aus Ostpreußen nach Mecklenburg floh und bald zwei Jahrzehnte lang IM war.
Die Regisseurin, selbst in der DDR geboren, dort erst Kostüm- und Szenenbildnerin, später Theatergründerin, im vereinten Deutschland Filmproduzentin und Regisseurin und eine überzeugte Exponentin des spezifisch ostdeutschen Beitrags für eine neue bundesrepublikan...
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