Wo bleibt die Opposition?
Kommentar von Roland Etzel
Mubaraks Zeit ist abgelaufen. Das wussten alle schon vor zwei Wochen, auch ihm selbst hätte das klar sein müssen. Jahre gottgleicher Herrschaft waren aber auch in Ägypten der Sensibilität eines Staatsoberhauptes für das Leben außerhalb der Paläste nicht zuträglich, und dann gar Jahrzehnte wie im Falle Mubaraks...
Als sehr gemäßigte Oppositionelle ihm vor einem Jahr nahelegten, für die Präsidentschaftswahlen im September 2011 seinen Rückzug anzukündigen und eine geordnete Nachfolge einzuleiten – das hieß selbstverständlich auch eine ohne seinen Sohn – würdigte er sie nicht einmal einer Antwort. Selbst anlässlich der Parlamentswahl im Herbst wäre noch Gelegenheit gewesen, der Bevölkerung einen Silberstreif an politischer Veränderung in Aussicht zu stellen. Doch so wie er den Wahlvorgang selbst zu einer Farce reinsten Wassers verunstaltete, war schnell klar, dass der Mubarak-Klüngel nicht entfernt daran dachte, sein pharaonisches Dikt...
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