In Algier blieb der Domino-Effekt vorerst aus
Polizei unterdrückte Proteste in Algerien gewaltsam
In Algier setzten am Sonnabend tausende Menschen zum Protest gegen die Regierung des Präsidenten Abdelaziz Bouteflika an. Doch Sicherheitskräfte und Polizei erstickten den von der Opposition organisierten Marsch.
»Die wachsende Kluft zwischen Machthabern und Volk lässt sich jetzt auch anhand dieser Zahlen festmachen: Laut Innenministerium sind 250 Menschen zu der Protestaktion gekommen. Die Organisatoren sprechen von 10 000«, schrieb der Kolumnist der privaten Tageszeitung »El Watan«. Tatsächlich war es schwer einzuschätzen, wie viele Demonstranten auf dem Platz des 1. Mai in Algier versammelt waren, zumal das massive Aufgebot an Sicherheitskräften in Uniform von zahlreichen Polizisten in Zivil unterstützt wurde.
Die Regierung hatte von vornherein auf Unterdrückung der als friedlicher Marsch geplanten Aktion gesetzt. Bereits am Vortag waren in den Straßen der Hauptstadt zehntausende Polizisten präsent. Auch die Zufahrtsstraßen nach Algier wurden verschärft kontrolliert. Mehreren tausend Menschen soll die Zufahrt nach Algier verweigert worden sein, weil sie unter dem Verdacht standen, an der Demonstration teilnehmen zu wollen, erklärte die Oppos...
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