Die jüdische Nekropole von Weißensee

  • Charlotte Noblet
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Wenn eine Dokumentation einen Berliner Ort unter die Lupe nimmt, lasse ich mich leicht vom Kino verführen. Diesmal ging es um ein bildhaftes Märchen von Britta Wauer: „Es war einmal vor langer langer Zeit, der Jüdische Friedhof in Berlin-Weißensee“.

Mehrmals schon sind mir die Menorah auf der Mauer entlang der Indira-Gandhi-Straße aufgefallen. Nur den Eingang des Jüdischen Friedhofs hatte ich bisher noch nicht gesucht. Von daher war die Überraschung groß, als der Film mich durch das umfangreiche Wegesystem des Friedhofs führte: Hier einfache Steine, da prächtige Mausoleen, mal Jugendstil, mal Art-Deco und oft durch Efeu dekoriert. Auf den ersten Blick wirkt es wie eine grüne Oase, wie ein vergessener Urwald mitten in der deutschen Hauptstadt. Unglaublich.

Viel unglaublicher ist jedoch, wie der Ort als Kulisse der Geschichte Deutschlands wirkt. Mal kommen Busse von Juden aus der ganzen Welt, die nach den Grabsteinen ihrer Verwandten suchen. Mal sind es Soldaten aus Israel oder Angehörige der Bundeswehr, die einen Kranz in Erinnerung an die gefallenen jüdischen Soldaten im 1. Weltkrieg niederlegen. „Es hat hier mehr was von einem Museum als von einem Friedhof&l...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.