Niedriges Entgelt lockt laute Flugzeuge
Schönefeld (dpa). Die Fluglärmkommission für den künftigen Großflughafen Schönefeld nahm am Montag wieder ihre Beratungen über Alternativen zu den umstrittenen Flugrouten auf. Das Gremium hatte bei der Deutschen Flugsicherung Lärmgutachten für eine Reihe von Varianten in Auftrag gegeben, darunter Abflugkurse, die Orte wie Kleinmachnow, Teltow und den Berliner Südwesten aussparen.
Bereits vor Beginn der Sitzung sorgte ein Entwurf des brandenburgischen Verkehrsministeriums zur Entgeltordnung für Starts und Landungen für Unmut. Bürgerinitiativen sehen in dem Papier den Versuch, »mit Dumpingpreisen für lärmbezogene Gebühren gezielt laute Flugzeuge nach Berlin zu locken«, erklärte Matthias Schubert von »Weg mit Flugrouten über Kleinmachnow«.
Bis zu einem Lärmwert von 89,9 Dezibel sehe der jetzt bekannt gewordene Entwurf sogar eine drastische Verbilligung des Lärmzusatzentgeltes im Vergleich zur bisherigen Schönefelder Gebührenordnung vor, ergänzte Peter Kreilinger von »Fluglärmfreie Havelseen«. Auch ein Vergleich mit der Gebührenordnung des Flughafens Frankfurt am Main lege diesen Verdacht nahe, hieß es. Hier gebe es zwölf Lärmklassen, am Großflughafen Schönefeld solle es nur sieben geben. Während in Frankfurt die höchste Klasse bei 84 Dezibel starte, sollten in Schönefeld 90 Dezibel gelten. »In der Topklasse werden in Frankfurt so 200 Mal höhere Gebühren verlangt«, erklärte Kreilinger.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.