Flucht zum Kap der letzten Hoffnung
Tausende Immigranten auf der italienischen Insel Lampedusa – Zerreißprobe für EU-Politik
Das Flüchtlingsdrama auf der kleinen italienischen Insel Lampedusa südlich von Sizilien dauert an. Über 5000 Tunesier waren in den vergangenen Tagen auf die lediglich 20 Quadratkilometer große Insel vor der unruhigen Lage in ihrem Land geflohen.
Rom/Tunis/Berlin (Agenturen/ND). Nach Medienberichten befanden sich am Montag immer noch über 2200 Bootsflüchtlinge auf der nur 4500 Einwohner zählenden Insel. Rund 3000 Flüchtlinge seien per Fähre nach Sizilien verlegt worden, hieß es. »Wir können alle Immigranten in Sizilien aufnehmen«, beurteilte der Präfekt von Palermo, Giuseppe Caruso, am Montag die Situation. Zur Not könnten Zeltlager errichtet werden, wie es etwa nach Naturkatastrophen wie Erdbeben üblich sei. Caruso war die Federführung im aktuellen Flüchtlingsproblem übertragen worden.
Am Wochenende hatte die Regierung den Notstand über Lampedusa verhängt und die Wiedereröffnung des Hauptflüchtlingslagers genehmigt. Mit über 2000 dort untergebrachten Tunesiern war dieses allerdings schon am Montag hoffnungslos überbelegt. Offiziell kann das Lager 800 Menschen aufnehmen.
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