Das vermeidbare Zugunglück

Nach dem Unfall von Hordorf wird der Ruf nach rascher Nachrüstung der Strecken lauter

Erneut hat ein Zugunglück deutlich gemacht, wie stark die Bahn in den vergangenen Jahren zu Lasten der Sicherheit gespart hat. Die Politik verspricht Besserung.

So viel scheint sicher zu sein: Das schwere Zugunglück von Hordorf (Sachsen-Anhalt) am 29. Januar hätte verhindert werden können, wenn die Bahnstrecke mit der entsprechenden Sicherheitstechnik, der Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB), ausgerüstet worden wäre. Nun wird nicht ermittelt, wer dies unterlassen hat, sondern gegen den Lokomotivführer des Güterzuges, der ein oder zwei Haltsignale nicht beachtet haben soll. Bei dem Unglück kamen zehn Menschen ums Leben.

Der Netzbetreiber, die Deutsche Bahn, beruft sich auf die Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung. Paragraf 15 gibt nämlich lediglich vor, »Strecken mit einer zulässigen Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h mit einer Zugbeeinflussung (strecken- und fahrzeugseitige Ausrüstung) auszurüsten, durch die ein Zug bei unzulässigem Überfahren eines Halt zeigenden Signals selbsttätig zum Halten gebracht wird«. Für Strecken mit geringerer Geschwindigkeit, die es auf immerhin 3000 Kilometer Ge...


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