Flugsicherung will Meinung zu Routen hören

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Schönefeld (dpa). Die Deutsche Flugsicherung (DFS) fordert eine baldige Entscheidung über ihren neuen Flugroutenvorschlag für den künftigen Großflughafen in Schönefeld. »Die Fluglärmkommission wird gebeten, sich intern abzustimmen und der DFS zeitnah eine abgestimmte Meinung zu den Abflugvarianten zukommen zu lassen«, heißt es in einer Präsentation, die am Dienstag ins Internet gestellt wurde. Tags zuvor hatte die Flugsicherung der Kommission eine Variante unterbreitet, nach der die Jets von der Nordbahn geradeaus starten und allenfalls leicht in Richtung Berlin abdrehen. Der Berliner Südwesten wäre dann bei Starts nicht betroffen.

Noch hat die Flugsicherung keine Routen ausgeschlossen, dieser Vorschlag stieß am Montag aber auf besondere Aufmerksamkeit. Für die Südbahn sieht er vor, dass Maschinen nach dem Start nach Westen um 15 Grad abknicken. Damit sollen Parallelstarts von beiden Pisten ermöglicht werden, die die Betreiber in Spitzenzeiten für notwendig halten. Für Starts in Richtung Osten bringt die DFS eine scharfe Südkurve ins Gespräch, um Zeuthen von Fluglärm freizuhalten. Das Unternehmen zeigt sich weiter offen für neue Routenvorschläge. Erst Ende August will es seine Pläne beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung einreichen, das endgültig über die Flugrouten entscheidet. Bei ihrer nächsten Sitzung am 14. März wird die Fluglärmkommission erstmals auch über die Routen für Landungen sprechen.

Die Vorsitzende der Linksfraktion im Landtag, Kerstin Kaiser, sprach von einem Verwirrspiel. Bundesbehörden haben sich ihr zufolge bei den Flugrouten offensichtlich nicht abgestimmt. CDU-Fraktionschefin Saskia Ludwig forderte den Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD) auf, endlich die Rolle des künftigen Hauptstadtflughafens klar zu benennen. Ludwig fragte, ob der Airport ein internationales Luftdrehkreuz oder ein Regionalflughafen werden soll. FDP-Fraktionschef Andreas Büttner bemerkte, es wäre schön, wenn der jüngste Routenvorschlag Druck aus der Region nehmen würde. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Axel Vogel begrüßte jegliche Verringerung der Lärmbelastung und bekräftigte die Forderung nach einem Nachtflugverbot.

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