Staatsballett Berlin
Rechtschaffen verbraucht
Scheiden tut weh. Nicht nur von Menschen, auch von vertrauten Umständen. Das Staatsballett Berlin ist in dieser Situation. Anfang diesen Jahres ist es in sein neues Domizil an der Bismarckstraße gezogen. Die Deutsche Oper ist nun Spielort und Firmensitz zugleich. Beides war der Compagnie, deren Historie bis 1742 zurückgeht, als Friedrich II. den Auftrag zur Gründung eines Hofballetts gab, bislang die Staatsoper Unter den Linden. Knobelsdorffs klassizistischer Prachtbau, 1741 eingeweiht, nach der Kriegszerstörung 1955 wiedereröffnet, zwischenzeitlich nur notüberholt – er ist rechtschaffen verbraucht.
Ob die Tänzer dem maroden Zustand noch nachweinen, wenn sie ihr komfortabel geplantes neues Zuhause in Besitz genommen haben, bleibt zu bezweifeln. Vorerst tun sie es, und stellvertretend hat sich des Umzugsschmerzes die Fotografin Kerstin Zillmer angenommen. Ihre Kamera richtete sie auf Winkel, die für die Behaglichkeit des Eingewohn...
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