Proteste gegen kirchliche Veranstaltung mit Sarrazin
Gemeindemitglieder und Initiativen wollen dem umstrittenen Autor kein Podium für seine Thesen bieten
Zwei evangelische Pfarrer wollen in Halberstadt mit Thilo Sarrazin diskutieren. Dagegen formiert sich in der Domstadt Protest von Kirchenmitgliedern, der »Arbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus« und Initiativen. Befürchtet wird unter anderem, dass die NPD den Auftritt für Wahlkampfzwecke nutzt.
Halberstadt (epd/ND). Gemeindemitglieder des Evangelischen Kirchspiels Halberstadt haben zu Protesten gegen eine von zwei Pfarrern organisierte Diskussionsrunde mit dem Ex-Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin am Donnerstag in der Stadt aufgerufen. Neben täglichen Friedensgebeten in der Liebfrauenkirche werde dazu eingeladen, parallel zu dem »Halberstädter Abend« mit Sarrazin auf dem Domplatz »Gesicht zu zeigen«, sagte Angela Kunze-Beiküfner am Montag dem epd. Die Pfarrerin ist Gemeindemitglied und Dozentin am Pädagogisch-Theologischen Institut in Drübeck bei Wernigerode.
Die Aktionen würden sich konkret dagegen richten, dass Sarrazin ein kirchliches Podium geboten werde, um seine umstrittenen Thesen vorzustellen und damit auch die rechtextremistische NPD anzulocken, sagte Kunze-Beiküfner. Auf keinen Fall würde es sich um eine kritische Veranstaltung handeln, wenn zum Beispiel auch dazu eingeladen werde, Sarrazins Bücher zu kaufen.
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