Träume bis in den Tod
»Madame Bovary« von Flaubert am Berliner Maxim Gorki Theater
Wünsche, Träume, Ahnungen nisten im Kopf. Man kann ihrer nicht habhaft werden, sie nicht greifen wie einen materiellen Gegenstand. Nora Schlocker, die Regisseurin einer von Tine Rahel Völcker geschaffenen Bühnenbearbeitung des Romans »Madame Bovary« von Gustave Flaubert im Berliner Maxim Gorki Theater, bekennt sich zu diesem geheimnisvoll, auch quälend Verborgenen menschlicher Vorstellungswelten mit bedrückender, unnachsichtiger Konsequenz.
Die Bühne, von schräg nach vorn zulaufenden Wänden gerahmt (Jessica Rockstroh), bleibt öde. Nur schattenhaft finden sich auf ihr Personen ein, die zäh festgehalten werden von einer unsichtbaren, bleiern lastenden Macht. Sie stehen, sie grübeln, sie beobachten, sie stellen sich aus in diesem seltsamen Gedankenraum, in dem es kein Leben, keine Wirklichkeit gibt.
Mit einer Frau haben sie zu tun, die ihnen Rätsel aufgibt. Das Andere, Geheimnisvolle in diesem Geschöpf stört. Es muss herausgeholt werden, du...
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