Fadenriss bei den Plauener Spitzenstickern

Lehrlingsausbildung teilweise vom sächsischen Vogtland nach Bayern verlegt / Branche sucht dringend Nachwuchs

  • Hendrik Lasch, Plauen
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Plauen im Vogtland ist seit 130 Jahren Zentrum der Spitzenstickerei. Jetzt aber herrscht Aufregung: Die Ausbildung von Lehrlingen wurde teilweise nach Bayern verlegt.

Angeblich war es eine technische Panne, die Theodor Bickel im Jahr 1881 zu einer folgenreiche Erfindung veranlasste. Die Fehlfunktion einer Maschine inspirierte den Fabrikanten aus Plauen zur Entwicklung der gestickten Tüllspitze. Die »Dentelle de Plauen« begeisterte Kundinnen weltweit, wurde 1900 mit dem Grand Prix der Pariser Weltausstellung ausgezeichnet und legte den Grundstein für einen rasanten Aufschwung im Vogtland. »Plauen« und »Spitze« werden seither in einem Atemzug genannt; Spitzenstickerei sei »eine Domäne Plauens«, heißt es voller Stolz beim Branchenverband Plauener Spitzen und Stickereien e.V.

Für drunter und drüber

Das Hochgefühl hat zuletzt freilich einen Dämpfer erhalten. Auslöser dafür ist, dass die Ausbildung des Berufsnachwuchses teilweise nach Bayern verlegt wurde. Produktgestalter, die Muster für die als »zartestes Gespinst für drunter und drüber« beworbene Spitze entwerfen, werden seit 2010 in der »länderübergre...


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