Wechselfieber in Dublin
Irland: Kaum Chancen für amtierende Regierung bei den Wahlen
In Irland steht nach der Parlamentswahl am heutigen Freitag ein Regierungswechsel bevor. Alle Umfragen sagen eine Niederlage der Fianna Fail von Premier Brian Cowen voraus.
Dublin (AFP/ND). Die Iren sehen das von Cowen mit der EU vereinbarte Rettungspaket für den einstigen »keltischen Tiger« als nationale Schmach. Mit einem absehbaren Regierungswechsel droht allerdings der EU Ärger: Cowens wahrscheinlicher Nachfolger Enda Kenny hat bereits angekündigt, die Bedingungen der Milliardenhilfe neu verhandeln zu wollen. Brüssel allerdings lehnte das am Donnerstag noch einmal ab.
Irland, das mit seinen gut vier Millionen Einwohnern ab den 90er Jahren von einem der ärmsten zu einem der reichsten Länder Europas aufstieg, trudelte seit 2007 in die Krise. Das auf niedrigen Unternehmensteuern, einer schwach regulierten Bankenbranche und einem Immobilienboom aufgebaute Wirtschaftswunder brach mit der Finanzkrise zusammen. Die Banken blieben auf Milliardenschulden sitzen. Im vergangenen November musste Dublin deshalb ein Hilfspaket von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Höhe von 85 Milliarden Euro annehmen &n...
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