Avus-Sanierung kostet 28 Millionen
Bauarbeiten sollen bis zu 30 Monate dauern / Bis auf Schlussphase provisorische Fahrspuren
Gute Nachricht für Autofahrer: Während der im Frühsommer beginnenden Avus-Sanierung bleiben über lange Zeit zwei Fahrspuren pro Richtung offen. Das kündigte Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) am Donnerstag an. Erst in der letzten Bauphase zwischen März 2013 und November 2013 dürften auf Deutschlands ältester Autobahn Staus kaum zu vermeiden sein. Dann wird Autofahrern in Richtung Funkturm zwischen Spanischer Allee und Hüttenweg nur ein Fahrstreifen zur Verfügung stehen.
Die knapp neun Kilometer lange Avus wird mit einem Kostenaufwand von etwa 28 Millionen Euro von Grund auf saniert. Die Finanzierung übernimmt der Bund. Zum Bauprogramm gehören auch die Instandsetzung dreier Brücken sowie Abriss und Neubau der gut 50 Jahre alten maroden Autobahnbrücke am Hüttenweg.
Die Bauarbeiten werden nach Angaben der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung voraussichtlich 30 Monate dauern. Sollten die Baufirmen ein, zwei Monate früher fertig werden, erhalten sie einen Bonus in Höhe von maximal fünf Prozent der Bausumme. Gearbeitet wird an sechs Tagen der Woche von 6 bis 22 Uhr. Laut Junge-Reyer geht es im April mit vorbereitenden Maßnahmen los. Dann wird die Fahrbahn zwischen Hüttenweg und Spanischer Allee Richtung Potsdam behelfsmäßig verbreitert, provisorische Fahrstreifen werden eingerichtet. Die eigentlichen Bauarbeiten beginnen im Juni auf der Richtungsfahrbahn Funkturm. Es ist die Bauphase 1. Die Avus habe Risse bis in den Unterbau, die im Winter den Asphalt frieren und aufbrechen ließen, erläuterte der Abteilungsleiter Tiefbau in der Senatsverwaltung, Lutz Adam. Deshalb müsse alles bis auf den blanken Sand in 60 Zentimetern Tiefe abgetragen werden. »Wir nehmen alles raus. Von der alten Avus bleibt nichts mehr übrig, dann sind wir komplett auf dem Stand von 1920.« Die Avus war in den Jahren 1913 bis 1921 als »Automobil- und Übungsstraße« entstanden und seinerzeit mit einem Motorradrennen eröffnet worden.
In Bauphase 2 (Mai 2012 bis August 2012) wird Richtung Funkturm der Abschnitt zwischen Hüttenweg und Dreieck Funkturm neu gebaut. In Bauphase 3 (August 2012 bis März 2013) ist derselbe Abschnitt in entgegengesetzter Richtung stadtauswärts dran. Bauphase 4 (März 2013 bis November 2013) umfasst die Sanierung Richtung Potsdam zwischen Hüttenweg und Spanischer Allee. Da bis auf die Schlussphase stets zwei provisorische Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung stehen sollen, dürfen Anwohner an der ursprünglich geplanten Umleitungsroute durch Zehlendorf und Wilmersdorf zum Stadtring auf geringere Lärmbelastung als befürchtet hoffen. Laut Junge-Reyer soll diese U 4 über Potsdamer Chaussee, Argentinische Allee und Hohenzollerndamm nicht mehr als Umleitung ausgewiesen werden, aber als Ausweichstrecke eine Ampelvorrangschaltung erhalten. dpa
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