Guttenberg und die »Kuscheluni«

Die studentische Spaßgeneration übernimmt die Macht

  • Eberhard Demm
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Es geht nicht nur um Plagiate. Karl-Theodor zu Guttenbergs Dissertation bietet vor allem, wie der Rezensent Andreas Fischer-Lescano schrieb, »wenig Neues«. Doch gerade das wird von einem Doktoranden verlangt: Er soll die Wissenschaft wirklich weiterbringen. Warum vergab aber ein so honoriger Gelehrter wie Peter Häberle, unterstützt von einer ganzen Kommission, trotzdem die absolute Bestnote »summa cum laude«?

Es liegt wohl daran, dass die deutschen Universitäten immer großzügiger werden. Nach Untersuchungen des Wissenschaftsrates von 2003 und 2005 vergaben sie durchschnittliche Abschlussnoten je nach Fach zwischen 1,24 in Wirtschafts- und Sozialgeografie und 2,76 in Verwaltungswissenschaften. Die Landesprüfungsämter waren viel strenger: Während Magisterkandidaten in Jura mit 1,97 bestanden, lag der Durchschnitt bei den Staatsexamina bei 3,17.

Dieser Unterschied hat einen besonderen Grund: Staatliche Prüfer werden nicht von den Studente...


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