Tiefer »Stich« in die Klimageschichte
Fast vier Kilometer tiefe Bohrung an russischer Antarktisstation Wostok kurz vor dem Abschluss
Die letzten spektakulären Geschichten im Zeitalter der geographischen Entdeckungen stammen allesamt aus den Eisgründen des antarktischen Kontinents. Auch nach dem Wettrennen zum Südpol fand man dort noch Erstaunliches: So entdeckten Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven 1995 unter dem bis zu dreieinhalb Kilometer dicken Eispanzer ein Gebirge so groß und hoch wie die Alpen. Amerikanische Forscher fanden einen versteinerten Wald und Skelette von Dinosauriern – Zeugnisse eines bedeutend wärmeren Klimas als heute. Seit den 1980er Jahren haben russische, amerikanische und britische Expeditionen zudem ausgedehnte Süßwasserseen unter dem Eis lokalisiert; mittlerweile sind es mehr als hundert. Ihre Existenz gibt mancherlei Rätsel auf, die Temperaturen unter dem Eis liegen ja stets unter dem normalen Gefrierpunkt.
Eines dieser Wasserreservoire ist der Wostoksee, benannt nach der r...
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