Das Drama der Liebe Text »Penthesilea« in Hamburg
Die Penthesilea der Jana Schulz ist ein packendes, unvergessliches Theaterereignis – wie auch der Achill des Markus John. Und: Es ist dies, von Roger Vontobel am Deutschen Schauspielhaus Hamburg inszeniert (Bühne: Claudia Rohner), die derzeit ergreifendste und zugleich spielerischste, die unspektakulärste und zugleich modernste, die literarisch unbestechlichste und zugleich unangestrengt-fasslichste »Penthesilea«.
Sie, die Amazonin, trifft auf ihn, den Griechen. Sie kann nicht lieben, sie kann nur besiegen – das ist der Orgasmus der Ideologen. Er liebt und behauptet also, trotz seines Sieges: Er sei von ihr besiegt worden. Sie erfährt von der Lüge. Da fordert er erneut den Kampf: Jetzt wird er sich wirklich besiegen lassen, denn er liebt wirklich. Sie aber, die doch auch liebt!, lässt ihn von Hunden zerfleischen.
Das Unbegreifliche ist immer das Logische. Eros und Tod, Zuneigung und Hass sind die Urgestalten der Dialektik. ...
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