Stühlerücken in Paris
Regierungsumbildung in Frankreich
Die Regierungsumbildung von Frankreichs Präsident Sarkozy ist am Montag von vielen Medien des Landes mit Skepsis aufgenommen worden. Während das Regierungslager von einer Kurswende sprach, kritisierte die Opposition die Umbesetzungen als Theaterdonner.
Einem peinlichen »Stühlerücken« gleicht die Regierungsumbildung, die mit der Ablösung von Außenministerin Michèle Alliot-Marie am Wochenende begann. Der Skandal um »MAM«, die neun Jahre lang erst Verteidigungsministerin, dann Innenministerin, dann Justizministerin und seit vier Monaten Außenministerin war, wurde im In- und Ausland mit immer größerem Unverständnis verfolgt und drohte nicht nur das Ansehen des Landes, sondern auch Sarkozys innenpolitischen Rückhalt nachhaltig zu beschädigen. MAM zeigte bis zum Schluss und in den Text ihres Rücktrittsgesuchs hinein, in dem sie von einer »Verleumdungskampagne« und »Hexenjagd« sprach, keinerlei Unrechtsbewusstsein.
Der durch ihre Ablösung zum Ausdruck gekommenen offensichtlichen Niederlage versuchte Sarkozy in seiner Fernsehansprache am Sonntagabend einen positiven Anstrich zu geben. Frankreich solle so an Gewicht und Einfluss auf die aktuellen Vorgänge in Nordafrika gewinnen, die er jetzt ...
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