Der alte Mann, die Russen und die Perestroika

Michail Gorbatschow wird heute 80 Jahre alt. Feiern wollen das die meisten seiner Landsleute nicht

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die demokratischen Veränderungen würden sich viel zu langsam vollziehen. Und das sei kein Wunder angesichts ausufernder Korruption und Vetternwirtschaft, wenn statt Kompetenz persönliche Loyalität zähle. Zudem mischten sich die Geheimdienste mit ihrer Übermacht dreist in die Politik ein. »Ich schäme mich für sie«, sagt Michail Gorbatschow und meint seine Nachfolger an Russlands Staatsspitze: Wladimir Putin und Dmitri Medwedjew. Bräsig, das Doppelkinn auf der breiten Brust, im Rücken ein blau ausgeleuchtetes Aquarium, lässt der erste und letzte Präsident der Sowjetunion vor ausgewählten Journalisten wohlwollender Medien wie Radio Liberty am Vorabend seines 80. Geburtstags am heutigen 2. März sein Leben Revue passieren.

Abgesehen von der Enthüllung, dass der Inlandsgeheimdienst KGB ihn 1955, kurz vor Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften in Moskau, angeblich als IM anwerben wollte, er dies aber ablehnte, erfahren die Zuhörer...


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