Werbe-Kampagne nur in Springer-Blättern
Bundeswehr bevorzugt Medienkonzern
Das Interesse am neuen Freiwilligendienst der Bundeswehr hält sich in Grenzen. Nach Informationen der »Financial Times Deutschland« hätten sich für den Einberufungstermin zum 1. April gerade einmal 306 Freiwillige gemeldet. Dies entspreche nicht einmal 10 Prozent der Soll-Quote, so das Blatt. Nach der faktischen Aussetzung der Wehrpflicht droht der Bundeswehr also ein drastischer Personalmangel.
Im Verteidigungsministerium ist das Problem offenbar seit längerem bekannt. Derzeit laufen dort die Vorbereitungen für eine millionenschwere Werbekampagne, die das Interesse junger Menschen am Dienst an der Waffe wecken soll. Wie eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag ergab, stehen dafür allein im laufenden Jahr rund 5,7 Millionen Euro bereit. Offenbar plant das Ministerium, einen Großteil der Werbeanzeigen in Blättern der Springer-Gruppe zu schalten.
Die innenpolitische Sprecherin der LINKEN, Ulla Jelpke, hält dies für einen Skandal. Gegenüber der Frankfurter Rundschau sagte sie: »Das Guttenberg-Ministerium belohnt die Verteidigung des Plagiatsministers durch den Springer-Konzern offenbar mit Hunderttausenden Steuer-Euro«. fal
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