Werbe-Kampagne nur in Springer-Blättern

Bundeswehr bevorzugt Medienkonzern

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Interesse am neuen Freiwilligendienst der Bundeswehr hält sich in Grenzen. Nach Informationen der »Financial Times Deutschland« hätten sich für den Einberufungstermin zum 1. April gerade einmal 306 Freiwillige gemeldet. Dies entspreche nicht einmal 10 Prozent der Soll-Quote, so das Blatt. Nach der faktischen Aussetzung der Wehrpflicht droht der Bundeswehr also ein drastischer Personalmangel.

Im Verteidigungsministerium ist das Problem offenbar seit längerem bekannt. Derzeit laufen dort die Vorbereitungen für eine millionenschwere Werbekampagne, die das Interesse junger Menschen am Dienst an der Waffe wecken soll. Wie eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag ergab, stehen dafür allein im laufenden Jahr rund 5,7 Millionen Euro bereit. Offenbar plant das Ministerium, einen Großteil der Werbeanzeigen in Blättern der Springer-Gruppe zu schalten.

Die innenpolitische Sprecherin der LINKEN, Ulla Jelpke, hält dies für einen Skandal. Gegenüber der Frankfurter Rundschau sagte sie: »Das Guttenberg-Ministerium belohnt die Verteidigung des Plagiatsministers durch den Springer-Konzern offenbar mit Hunderttausenden Steuer-Euro«. fal

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.