Keine Lust auf Klassenkasper
Kuscheln oder Kloppen: Parteien in Sachsen-Anhalt streiten über den Wahlkampf-Stil
Bei der Wahl am 20. März in Sachsen-Anhalt droht eine historisch niedrige Beteiligung. Nun streiten die Parteien, welche Schuld ein »Kuschelwahlkampf« von CDU und SPD daran hat.
Die K-Frage kommt schnell, und manche der Kontrahenten in der »Wahl-Arena«, zu der die »Mitteldeutsche Zeitung« in ein Hallenser Theater eingeladen hat, wenden schon leicht genervt den Blick zur Decke. Nur 38 Prozent der Bürger interessieren sich für die Wahl in drei Wochen, zitiert der Moderator eine Umfrage; es droht eine Wahlbeteiligung, die noch unter dem Allzeittief von 44 Prozent aus dem Jahr 2006 liegt. Ist, lautet nun die Dauerfrage, daran der »Kuschelwahlkampf« zwischen den Koalitionären CDU und SPD Schuld?
Seit Wochen geistert der Begriff nun durch alle Medien, und Jens Bullerjahn ist nicht mehr amüsiert. »Ich mache nicht den Klassenkasper und sage: Reiner Haseloff ist doof!«, sagt der SPD-Spitzenkandidat. Haseloff geht für die CDU ins Rennen und will Regierungschef Wolfgang Böhmer beerben. Zu ihm pflegt Bullerjahn ein respektvolles Verhältnis, und er ist auch nicht gewillt, verbal auf Haseloff einzuschlagen, mit dem er am Ka...
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