Ansturm der Touristen polarisiert

Besucher aus dem Ausland werden in Kreuzberg kritisch gesehen, wie eine Veranstaltung der Grünen zeigt

  • Andreas Rabenstein, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Feindbild steht fest: Er ist jung, kommt aus England, Italien oder Schweden, zieht morgens einen ratternden Rollkoffer übers Kreuzberger Kopfsteinpflaster und leert nachts grölend Bierflaschen. Alteingesessene Menschen in Kreuzberg wollen die lauten Besucher am liebsten vertreiben, notfalls auch mit Hilfe der sonst so verhassten Polizei.

»Hilfe, die Touris kommen«, lautete die Überschrift auf einer Einladung der Grünen, die sonst immer demonstrativ für Toleranz werben. Mehr als 120 Menschen sind ihr gefolgt, der Saal an einer dunklen Seitenstraße in Kreuzberg ist überfüllt. Das Thema polarisiert in der ganzen Hauptstadt, aber hier im linksalternativen Kiez ist der Zorn am größten. »Wir sind kein Zoo«, ruft der junge Mann in tiefhängender Jeans und blauem Kapuzenpullover in den Saal. »Touristen sollen sich den Kudamm oder Alex geben.«

Wenig später empört sich bei der Debatte am Dienstagabend ein Mann im farbbespritzen Overall: »Warum ...


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