Ein Stipendium für Nuray

Stiftung der Deutschen Wirtschaft sieht in bildungsfernen Milieus wichtiges Potenzial

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Zahlreiche Studien belegen es: Im deutschen Bildungssystem mangelt es an Chancengerechtigkeit. Vor allem Jugendliche aus Arbeiterfamilien bleiben häufig auf der Strecke. Viele Unternehmen fürchten, dass zu wenig qualifizierte Arbeitskräfte die Bildungsinstitutionen verlassen und fördern deswegen in ihrem Sinne junge Menschen an Schulen und Hochschulen.

Nuray Hirik ist sichtlich stolz, dabei zu sein. Mit vielen anderen Stipendiaten hat sich die 19-Jährige zum bildungspolitischen Forum im Innenhof des Hauses der deutschen Wirtschaft, einem imposanten, teilweise mit Glasdach überspannten Bau direkt an der Spree, eingefunden. Gefördert von der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) studiert sie im zweiten Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der Beuth Hochschule in Berlin. Eigentlich eine Männerdomäne, der Frauenanteil beträgt lediglich etwa 17 Prozent. »Natürlich bin ich froh zu studieren«, sagt die junge Frau aus Kreuzberg. Bereits zu Beginn ihres Studiums hat sie sich ein klares Ziel gesetzt. »Nach dem Bachelor will ich unbedingt meinen Master machen.«

Dass Nuray einmal studieren würde, galt lange nicht als ausgemacht. Denn sie kommt aus einem sogenannten bildungsfernen Elternhaus, das sie jedoch in ihrer Bildungskarriere bestmöglich unterstützt. Trotz einer Realschulempfehlung schi...


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