Gegen Atomkraft – und gegen Europa?
Österreich: Volksbegehren soll Austrittsforderung aus Euratom-Vertrag ins Parlament bringen
In Österreich wurde am Montag eine Initiative für den Austritt aus dem Euratom-Vertrag lanciert. Vier von fünf Österreichern sind für den Ausstieg. Allerdings kann das Land nur austreten, wenn es auch die EU verlässt.
Gegen die Atomenergie zu sein, ist in Österreich populär. Seit 1979 in einer Volksabstimmung eine knappe Mehrheit gegen die Inbetriebnahme des AKW Zwentendorf entschieden hat, tragen Politiker ihr antiatomares Glaubenskenntnis vor sich her wie die Pfarrer das Weihrauchfass. Allerdings trägt der »Antiatomarismus« Doppelmoral in sich: Österreich bricht permanent den »Nuklearzölibat«, indem es aus Ländern, deren Atomkraftwerke es verteufelt, eifrig Atomstrom importiert.
Eine Gruppe von Atomgegnern hat nun ein Volksbegehren für den Ausstieg Österreichs aus dem Euratom-Vertrag initiiert. Bis kommenden Montag liegen in den Gemeindeämtern Unterschriftslisten aus, in die sich die Bürger als bekennende Euratom-Gegner eintragen können. Umfragen zufolge sind 80 Prozent der Österreicher für den Ausstieg. Roland Egger, einer der Initiatoren des Volksbegehrens, will nicht länger leben mit der Doppelbödigkeit: »In Österreich wettern alle politischen ...
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