Signale aus dem UFO

In Oberbayern wird die mächtige Satellitenanlage von Raisting bald zu besichtigen sein

  • Rudolf Stumberger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Es sei die deutsche Wiege der satellitengestützten Telekommunikation, sagen die Experten. Dennoch dauerte es lange Jahre, bis das Radom Raisting in Oberbayern zum Denkmal erhoben wurde. Irgendwann sollen dort aber auch wieder Signale aus dem All empfangen werden.

Wie graue Ungetüme ragen sie in die Landschaft am oberbayerischen Ammersee, die Kapelle St. Johann im Felde wirkt dagegen klein und unscheinbar. Krächzend steigen schwarze Raben auf und kreisen über den vier großen Satellitenantennen der Erdfunkstelle nahe der 2000-Einwohner-Gemeinde Raisting. Und hier wölbt sich auch eine gewaltige weiße Kuppel in die Höhe – das Radom von Raisting. Es sieht aus, als stünde ein UFO auf der Wiese.

Die Kuppel birgt eine mächtige Satellitenanlage, die seit den 1960er Jahren die Telefongespräche zwischen der Bundesrepublik und Amerika übertrug. Zuvor gab es nur das transatlantische Kabel am Grunde des Meeres. Als das Radom (»Radardom«) 1985 außer Dienst gestellt wurde, fiel es für 22 Jahre in einen Dornröschenschlaf. Bis 2007, als das Bauwerk zum »Technikdenkmal« erhoben wurde und 2009 sogar zum »Denkmal von nationaler Bedeutung«.

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