Augen im Vulkan und Stiere an der Leine
Nicht nur das Wetter ist auf den Azoren spannend, auch ansonsten sind sie ein schönes Ziel
Eine monströse Wolkenwand wabert gespenstisch vorüber. Grauschwarze Riesenschimmelpilze wälzen sich lautlos über sattgrüne Vulkankrater. Federleichte Ufo-Flöckchen setzen zur Landung auf dem Pico an. Harmlose weiße Schäfchen mutieren binnen kürzester Zeit zu angriffslustigen schwarzen Kampfwiddern. Unermüdlich brutzelt der große Koch in der Wetterküche Europas aus Wasser, Wind und Wärme luftige Kunstwerke für den Augenblick und räumt ein für allemal mit dem Irrglauben auf, dass dort, wo das legendäre Azorenhoch gebraut wird, immer traumhaftes Wetter sein müsse. Auch im Sommer regnet es schon mal kräftig, und statistisch gibt es nur vier völlig wolkenfreie Tage im Jahr.
Die neun einsamen Vulkaninseln weit draußen im Atlantik sind aber beileibe nicht nur deshalb ein faszinierendes Reiseziel. Nirgendwo sonst gibt es auf so wenig Raum eine solche Fülle an Meisterwerken aus dem Lehrbuch erdgeschichtlicher Kunst. Wie Sete Cidades auf São Mig...
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