Insel der Narren

Heimat ist keine lyrische, sondern eine dramatische Angelegenheit. Denn das, was wir Heimat nennen, ist zwar Zuflucht, jedoch eine fragwürdige. Und nur wer zuvor die Flucht vor den Begrenztheiten und Bedrückungen des Herkommens angetreten hat, der darf auch von Heimkehr träumen, sich dem Willkommen und Abschied der Kindheitsorte aussetzen. Heimat ist daein Name für etwas, das in uns streitet mit dem faulen Frieden bloßer Weltfremdheit. Zu Hause ist es schön? Vielleicht, doch in der Ferne ist es vielleicht noch schöner – und so beginnen die Dinge kompliziert zu werden.

Das Staatstheater Cottbus hat sich einen nichttrivialen Begriff von Heimat zum Motto für eine Reihe von Abenden gewählt, die zum Thema Heimat sehr Disparates beitragen. Im Foyer flimmern auf Bildschirmen die unzähligen Heimat-Definitionen. Ist sie nun »der schönste Name für zurückgebliebene Zeit«, meint sie gar »die Bequemlichkeit des Altgewordenen«? Hier am Staatst...