Pressestelle

Kultur-Fusionen

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Doppelrolle Klaus Wowereits (SPD) als Regierender Bürgermeister und Kultursenator war bereits Gegenstand zahlloser Betrachtungen. Nun, in seinem zehnten Jahr als Bürgermeister und dem fünften als Senator, hat die »Berliner Morgenpost« vom Freitag noch eine Analyse hinzugefügt. Dass diese nicht von im eröffneten Vorwahlkampf üblicher parteipolitisch motivierter Häme geprägt ist, überrascht positiv und liegt am Autor: Der an der Universität der Künste beschäftigte Kulturjournalist Manfred Eichel betrachtet in seinem Gastbeitrag in kühler Sachlichkeit den Senator. Der, so Eichel, sei den Institutionen zwar ein verlässlicher Partner, er sei gar »ein braver Kulturpolitiker« – aber »ein inspirierter ist er nicht«.

Eichel geizt auch nicht mit Lob. Über den antizyklisch gesteigerten Kulturetat etwa oder den Ausbau der Uferhallen zum »grandiosen Tanzzentrum«. Nachvollziehbar dominiert aber die Kritik an der Ämter-Fusion Wowereits. Der Bürgermeister sehe Kultur als reines »Marketinginstrument«, weiche Exkursen und zentralen Diskussionen aus, äußere sich nicht differenziert, werde mit seiner Kunsthalle scheitern. Schließlich fordert Eichel völlig zurecht: »Berlin braucht wieder einen hauptamtlichen Kultursenator.« Da die Verfassung nur acht Verwaltungen zulasse, müsse nun an dieser Stelle fusioniert werden – zum Ressort »Kultur und Stadtentwicklung«.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.