Autofahrer bringen Biosprit-Pläne in Gefahr

Regierung beruft »Benzin-Gipfel« ein, Umweltverbände fordern Beteiligung / Mineralölkonzerne wegen neuem Sprit E10 in der Kritik

Wegen der Probleme bei der Einführung des neuen Kraftstoffs E10 wird der Ruf nach einem Stopp des Projekts lauter. Die Bundesregierung bemüht sich indessen um Schadensbegrenzung.

Vor dem kurzfristig von der Bundesregierung anberaumten »Benzin-Gipfel« ist ein Streit zwischen Politik und Mineralölwirtschaft ausgebrochen, wer für das Chaos bei der Einführung des Super-Sprits E10 verantwortlich ist. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) bezeichnete das Verhalten der Branche als »Trauerspiel«. Die Konzerne hätten lange genug Zeit gehabt, sich auf die Einführung des neuen Kraftstoffs vorzubereiten. Das Bundesumweltministerium sprach von einem »Kommunikationsdesaster«. »Das Problem ist, dass an den Tankstellen nicht genügend für das Produkt geworben wurde«, sagte eine Sprecherin. Der Mineralölwirtschaftsverband (MWV) beteuerte dagegen, bereits im Herbst sieben Millionen Broschüren beim Ministerium geordert zu haben. Ohnehin könnten die Kunden rechtsverbindliche Auskünfte nur von den Autoherstellern erhalten.

Der MWV hatte am Donnerstag zunächst einen Einführungsstopp für E10 bekanntgegeben, später ab...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.