Die Opposition bleibt königstreu
In Jordanien werden Rufe nach Reformen lauter. Die Monarchie aber steht nicht zur Debatte
Tausende Jordanier haben in den vergangenen Tagen erneut in der Hauptstadt Amman für politische Reformen demonstriert. Diese wöchentlichen Proteste halten nun schon seit über einem Monat an.
»Die Demonstranten trugen Transparente mit der Aufschrift ›Das Volk will das Regime reformieren‹ und ›Das Volk will die Auflösung des Parlaments‹«, berichtet im Gespräch mit ND der jordanische Schriftsteller Elias Farkouh, der im Zentrum von Amman wohnt. Zu der Kundgebung aufgerufen hätten die linksgerichtete Partei der Volkseinheit und die Islamische Aktionsfront. Letztere, eine religiös-konservative Partei, die aus den Muslimbrüdern hervorgegangen ist, hatte die jüngste Parlamentswahl im November vergangenen Jahres boykottiert, weil sie sich durch ein neues Wahlgesetz benachteiligt fühlte.
»Im Parlament stehen 103 der 120 Abgeordneten loyal zu König Abdullah II.«, kritisiert auch Farkouh, der einer bekannten christlich-armenischen Familie aus Homs in Syrien entstammt und in linken Kreisen politisch aktiv ist. Dass die Proteste auf den Straßen Ammans seit Wochen nicht abflauen, obwohl Abdullah II. im Februar ber...
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