Der heilige Uxbal der Sweatshops
»Biutiful« von Alejandro González Iñárritu
Lange schon ist niemand auf der Leinwand mit mehr Ausdruck und Elan an einer tödlichen Krankheit eingegangen als dieser Uxbal, ein kleiner katalanischer Ganove, ein Beschaffer und Zwischenhändler, ein Handlanger chinesischer Sweatshop-Unternehmer, Bestecher von Polizisten und Warenlieferant illegaler Souvenirhändler-Ringe.
Javier Bardem leiht Uxbal seine gebrochene Nase, seine expressiven Augen, seine (spanischsprachige) Zunge und sein ganzes Können als Schauspieler. Bardem, der nie vor einer Frisur des Grauens zurückschreckte, wenn sich die Sache lohnte – man denke an seinen Killer Anton Chigurh mit Topffrisur und Münz-Orakel im Westernthriller »No Country for Old Men« der Gebrüder Coen – ließ sich für die Rolle des Uxbal die Haare wachsen, trug nicht Drei-, sondern gleich Sechstagebart, verlor etliche Kilo Gewicht und muss sich die Nächte dutzendweise um die Ohren geschlagen haben, um den zusehends verhärmten, zusehends mehr einer...
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