EU-Ziele zur Armutsbekämpfung in Gefahr

Vorhaben der Wirtschaftsstrategie »Europa 2020« können voraussichtlich nicht umgesetzt werden

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die EU hat sich für die nächsten zehn Jahren große Ziele bei der Armutsbekämpfung gesetzt. Dass jedoch das Vorhaben, wonach bis 2020 die Zahl armutsgefährdeter Europäer um 20 Millionen sinken soll, umgesetzt werden kann, bezweifelt nun sogar der Rat der Europäischen Union.

Die von der Europäischen Kommission vorgeschlagene neue EU-Strategie 2020 steht in der Kritik. Obwohl sie erst im vergangenen Jahr verabschiedet wurde, geht der Rat der Europäischen Union bereits jetzt davon aus, dass die festgelegten Ziele zur Armutsbekämpfung nicht erreicht werden können.

In zehn Jahren soll es laut EU-Strategie unter anderem mehr Jobs und weniger Armut geben. Die Beschäftigungsquote der 20- bis 64-Jährigen soll von 69 Prozent auf 75 Prozent erhöht werden. Vor allem Migranten, Frauen und ältere Arbeitnehmer müssten auf dem Arbeitsmarkt besser integriert werden, heißt es in dem Papier. Die Zahl der in Armut lebenden Menschen soll um 20 Millionen reduziert werden.

Die im Rat vertretenen Arbeits- und Sozialminister gehen davon aus, dass trotz nationaler Reformprogramme die Ziele bei der Beschäftigungsquote um 2,2 bis 2,6 Prozentpunkte verfehlt werden. Zudem könne die Armut voraussichtlich nicht in dem erhofften Ma...


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