Magdeburger Auslaufmodell

Ist Rot-Rot in Sachsen-Anhalt tot? Eine Analyse

Es war eine Festlegung, die früh und ohne Not erfolgte: Einen Ministerpräsident der LINKEN werde man nicht wählen, erklärte SPD-Spitzenkandidat Jens Bullerjahn schon vor Monaten. Seither beteuert er bei jeder Gelegenheit: »Es gibt keine Wackelei.« Angesichts von Umfragen, in denen die SPD zeitweilig zehn Prozent hinter der LINKEN lag, hieß das faktisch: Rot-Rot ist tot.

Was treibt Bullerjahn zu derlei Abgrenzung – einen Mann, der einst gemeinsam mit dem heutigen LINKE-Spitzenkandidaten Wulf Gallert zu den Strippenziehern des Magdeburger Modells gehörte, bei dem die damalige PDS ab 1994 zunächst eine rot-grüne und später eine SPD-Minderheitsregierung tolerierte? Bullerjahn galt damals als SPD-Linker. Zur politischen kam persönliche Nähe: Der heute 48-jährige Ingenieur nennt Gallert noch immer einen Freund.

Seit der SPD-Wahlniederlage 2002 indes präsentiert sich Bullerjahn als Finanzpolitiker, dem die Sanierung der Land...


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