»Aufschwung« Ost: Krise nicht überwunden

Wiener Institut sieht enge wirtschaftspolitische Spielräume der EU-Mitgliedstaaten

  • Hannes Hofbauer, Wien
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Im niedrigen Gang auf schwierigem Terrain« – so titeln die Spezialisten des Wiener Instituts für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) ihre neue Studie über die Lage in den sogenannten Reformländern. Die Abhängigkeit des EU-europäischen Ostens vom Kern der Union ist augenscheinlich. Weil im Zentrum der Konjunkturmotor nicht brummt, macht auch die Peripherie keine großen Sprünge vorwärts.

Die leichte Steigerung des Bruttoinlandsproduktes 2010 in den »Reformländern« ist auf Polen und die Slowakei zurückzuführen, deren Wirtschaftswachstum jenes der EU-15 (Mitglieder vor der sogenannten Osterweiterung 2004) übersteigt. In Polen basiert dieses Wachstum auf dem relativ großen Binnenmarkt, der die Krise an der Weichsel insgesamt abfedern hilft. Die Slowakei wiederum liegt mit 4 Prozent BIP-Wachstum für 2010 an der Spitze der EU-Staaten. Mit ausschlaggebend dafür dürfte der Anstieg der Exporte in der Automobilindustrie sein.

Die meisten anderen makroökonomischen Indikatoren sehen die osteuropäischen EU-Neulinge hinter den westeuropäischen Kernländern. Vor allem die hohe Arbeitslosigkeit gibt auch den Ökonomen vom WIIW zu denken. Mit durchschnittlich 10,2 Prozent liegt sie über dem Wert der EU-15 (9,5).

Ausreißer nach oben sind vor allem die dr...


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