Rückschlag für Atom-Renaissance

Schon vor der verheerenden Katastrophe in Japan war die Atomenergie weltweit auf dem absteigenden Ast

Die Katastrophe in Fukushima trifft ausgerechnet das Vorzeigeland in Sachen Atom-Renaissance.

Die Lobbyisten der Atomindustrie haben vor Jahren eine PR-Offensive gestartet, laut der eine Kernenergie-Renaissance im Gange sei. Diese Technologie, so der Tenor, könne den steigenden Energiebedarf der Schwellenländer decken und gleichzeitig die Herausforderungen des Klimawandels in den Industrieländern bewältigen.

Die Faktenlage zeichnete ein anderes Bild. Von 2005 bis 2010 sank laut dem Weltenergiebericht von BP die Stromerzeugung aus Kernkraft von 626,8 Millionen auf 613,9 Millionen Tonnen Öläquivalent – und das bei weltweit deutlich gestiegener Energienachfrage. Der Anteil am globalen Energieverbrauch betrug zuletzt nur noch gut fünf Prozent. 162 UN-Mitgliedstaaten haben überhaupt keine Atomreaktoren. Darüber hinaus haben die weltweit rund 440 noch laufenden AKW ein durchschnittliches Betriebsalter von 25 Jahren. Bislang wurden 127 Reaktoren geschlossen – nach durchschnittlich 22 Jahren. Daher zögern die atomenergiefreundlichen Sta...


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