Überziehungskredit vom Girokonto kostspielig und oft unnötig

Banken wollen Geld verdienen, möglichst viel Geld. Das wohl lukrativste Produkt aus Sicht der Banken ist der Dispo. Jeder achte Kontoinhaber in Deutschland hat laut Studien sein Konto überzogen. Ein Riesengeschäft, denn der Dispositions- oder Überziehungskredit vom Girokonto bringt der Kreditwirtschaft zweistellige Zinssätze ein – mindestens doppelt so viel wie ein normales Darlehen.

Die für Banken lukrative, für Kunden teure Zinsgestaltung wird seit langem von Politikern und Experten kritisiert. Doch trotz gesetzlicher Regelungen wird von vielen Kreditinstituten weiterhin richtig abkassiert.

»Die Abzocke bei den Dispozinsen nimmt kein Ende«, beklagen Verbraucherzentralen. Eine Erhebung der Stiftung Warentest belegt die Kritik: Demnach beläuft sich der durchschnittliche Überziehungszins noch immer auf elf Prozent, Spitzen liegen sogar bei 15 Prozent. Zum Vergleich: Die Hypothekenzinsen für einen günstigen Baukredit betragen vier Prozent, teilweise liegen sie noch darunter.

»Unverschämt« nennt der Verbraucherzentrale Bundesverbandes (VZBV) daher die Zinspolitik der Banken. In einer Zeit, in der die Kreditinstitute selber kaum Zinsen zahlen müssen, verdienen sie mit Dispozinsen Millionen. Die Bundesbank beziffert das Kreditvolumen für den Dispo auf rund 40 Milliarden Euro, jeder Prozentpunkt an Zinsen kostet de...