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So weit das Auge reicht
ESTHER KINSKY: »Banatsko« – Entdeckung der Langsamkeit
Das frühere Land war klein geworden. Es lag im Licht des Andenkens, eine Insel in der Ferne. Es war ein Land ohne Grenzen gewesen, von einem unruhigen Meer umgeben und dem Grenzland, in dem ich jetzt lebte, fremd.« Ihr Leben in England ruft die Ich-Erzählerin in Erinnerung. Nun lebt sie in Ungarn. Nach London und einem Zwischenjahr in Budapest verschlägt der Zufall die Autorin Esther Kinsky in das Städtchen Báttonya, weit entfernt davon in Ungarns Südosten. Báttonya und das umliegende Grenzland zu Rumänien und Serbien erweisen sich für Esther Kinsky geradezu als Füllhorn poetischer Imagination. Ihr Haus mit großem Garten. Daneben, auf dem Feld der buckligen, wortkargen Geschwister, wächst der Mais in die Höhe. Ihre Seite der Straße war früher ganz serbisch, erzählt Nachbar Todor der Zugereisten. Verwaiste jüdische Gräber auf dem Friedhof, samstags großer Markt, »wo die rumänischen Worte in der Luft schwirren und sich an den ungarischen...
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