Wenn Lesen süchtig macht

KATHRIN SCHMIDT zeigt sich in ihren Erzählungen ganz neu

  • Eberhard Reimann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Eine gute Ausdauerläuferin sei sie früher einmal gewesen, sagte Kathrin Schmidt, als sie 2009 zur Überraschung vieler an der gerade gekürten Nobelpreisträgerin Herta Müller vorbei zur Entgegennahme des Deutschen Buchpreises auf das Podest gerufen wurde. Auch wenn die Autorin mit dieser Charakterisierung wohl eher das auf persönlichem Erleben basierende Buch meinte. Nein, mir scheint, dass damit auch ein gut Stück Entwicklung ihres literarischen Lebens angesprochen ist. Denn der Weg bis zum Olymp war für sie alles andere als ein schneller Start-Ziel-Sieg im Sprint. Zwar gab es unterwegs immer wieder ehrbare und honorige Auszeichnungen, die alle aber nicht wirklich Zeugnis großer Nachfrage gewesen sind. Viele Jahre galt die aus Thüringen stammende, diplomierte Psychologin als Geheimtipp.

Zunächst Lyrik, die sich durch ungewöhnlich strenge Metrik, kraftvolle, sinnliche Sprache und die häufige Verwendung von Wortspielen auszeichnet. Es ...


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