Tiefe Trauer

DAS SCHAFOTT

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die erschütterndste Nachricht, die es gibt, muss ich Dir, wenn Du es nicht schon weißt, mitteilen«, schreibt Andreas Wössner am 19. Januar 1942 an seine Ehefrau, »denn ich wurde zum Tode verurteilt. Du kannst Dir denken, in welcher Verfassung ich mich befinde, daß ich mit zitternder Hand und blutendem Herzen schreibe ... Meine liebe gute Frida, besonders Du wirst mich sicher in Deinem Herzen bewahren, wie auch ich nur mit innigster Liebe an Dich denke, bis zum letzten Augenblick, aber auch mit tiefer Trauer, daß ich Dich nicht glücklich machen konnte. Das ist mein tiefster Schmerz und nur wenn ich auf Deine Verzeihung rechnen kann, ist mir etwas leichter. Ich bitte Dich darum ...« Tausendfach sind solche Briefe in Nazi-Zuchthäusern geschrieben worden. Man hat ihrer viele gelesen. Und ist immer wieder berührt und bewegt: Was für mutige Frauen und Männer! Die wissend um den hohen Preis trotzdem Widerstand gegen das verbrecherischste Regi...


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