Vereinnahmt und zerstört

DER STAUDAMM UND DIE NARMADA

  • Antje Stiebitz
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Der indische Fluss Narmada fließt 1312 Kilometer von Ost nach West bis ins Arabische Meer. Für die Elite des indischen Staates ist der Fluss eine profitable Ressource der Marktwirtschaft: Das Narmada-Projekt – dreißig Großstaudämme, 135 mittlere und etwa 3000 kleinere Dämme entlang des Flusses und seinen 41 Nebenflüssen – soll das Flusswasser nutzbar machen. Die Idee ist Jahrzehnte alt, bereits der erste indische Premierminister Nehru sprach von Staudämmen als »Tempel des modernen Indiens«.

Doch die Betroffenen – die rund eine Million Menschen des Narmada-Tals, denen das Projekt ihre Heimat nimmt und 25 Millionen Menschen, die es beeinträchtigen wird – wehren sich. Was Politik und Wirtschaft als Entwicklung und »öffentliches Interesse« Indiens verstehen, bedeutet für sie den Untergang.

Hier setzt die Autorin Ulrike Bürger an: Bei ihren mehrmaligen Indienaufenthalten, in den Gebieten der Großbaustellen der Maan- und Maheswar-Staud...


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