Durchboxen

La Yuma von Florence Jaugey

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist lange kein Spielfilm mehr in Nicaragua produziert worden, und auch dieser wäre ohne europäische Unterstützung kaum zustande gekommen. Da will ein Mädchen (Alma Blanco, Foto: Verleih) mehr als nur mit der Gang abhängen und Drogen vertickern, will boxen, leben, seine eigene Frau sein.

Figurenpersonal und Handlung sind vorhersehbar (der Freund der Mutter, der ein Auge auf die Töchter wirft, die Jungs aus der Gang, die der Heldin an die Wäsche wollen), der Boxsport und manche Dialoge stammen aus der Klischeekiste weiblicher Selbstermächtigungsfilme. Aber die französische Spielfilmdebütantin Florence Jaugey fängt auch viel zentralamerikanische Wirklichkeit ein. Und Redewendungen, die man so noch nicht hörte: »Lass’ uns eine Limo trinken und die Fliegen verscheuchen«. Der örtliche HipHop klingt US-amerikanisch, und auch die Klamotten im Laden sind abgelegte Sachen aus dem reichen Norden.

»La Yuma« ist trotz seiner Banden-Thematik und inhärenten Gewalt hübsch anzusehen, was der Film vor allem seiner forschen Heldin verdankt. Ob das Boxen Yuma den Ausstieg aus der Armutsmisere ermöglichen wird, bleibt offen. Der hübsche Mittelklassejunge, mit dem sie kurz eine Romanze teilt, wird jedenfalls nicht lange Teil ihres Lebens sein.

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