Böhmers Erbe und Bullerjahns Bergfahrt

Kurz vor der Wahl in Sachsen-Anhalt erlebt die SPD ein Umfragehoch – was Spekulationen über Rot-Rot neue Nahrung gibt

  • Hendrik Lasch, Quedlinburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die SPD in Sachsen-Anhalt führt einen Wahlkampf mit Rückenwind: In Umfragen hat sie zuletzt zugelegt. Die Fortsetzung der Koalition mit der CDU ist keine ausgemachte Sache mehr.

Schwache schlägt man nicht, auch nicht mit Worten. »In der Vergangenheit hat uns die SPD so leid getan«, sagt Rainer Schulze, »dass wir sie sogar im Kabarett geschont haben.« Das Publikum im Quedlinburger Palais Salfeldt lacht, und auch Jens Bullerjahn, der den Kleinkünstler zu seiner »KulTour« eingeladen hat, ist amüsiert. Der 48-Jährige führt die SPD im Wahlkampf in Sachsen-Anhalt, und er weiß, dass seine Partei derzeit im Kabarett nicht geschont werden muss: Umfragen sehen sie bei 25 Prozent, gleichauf mit der LINKEN, die noch kürzlich weit vorn lag.

Bullerjahn kennt andere Zeiten. »Wir kommen von 17 Prozent«, sagt er und erinnert an Prognosen, die Schlimmes befürchten ließen für die SPD. Die war bei der Landtagswahl 2002 eingebrochen und fuhr, erstmals von Bullerjahn geführt, auch 2006 ein enttäuschendes Ergebnis ein. Für diesen Sonntag erwarteten viele erneut lange Gesichter bei den Sozialdemokraten. Zum einen gilt ihr Spitzenk...


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