Asylbewerberheim in Kamenz

Stadtrat lehnt NPD-initiiertes Bürgerbegehren ab

  • Lesedauer: 1 Min.

Kamenz (dpa/ND). Das Asylbewerberheim in Kamenz (Sachsen) kann wie geplant gebaut werden. Der Stadtrat lehnte am Mittwoch ein von der NPD initiiertes Bürgerbegehren gegen das Vorhaben ab. »Es erwies sich als unzulässig«, sagte ein Sprecher der Kamenzer Stadtverwaltung am Donnerstag.

Ein NPD-Stadtrat hatte 1893 Unterschriften gesammelt, 1673 wurden anerkannt. Rein rechnerisch würde diese Zahl zwar ausreichen, hieß es. Dennoch wäre ein Begehren laut Gutachten rechtswidrig, da der Landkreis eine Unterbringungspflicht habe und die Gemeinde ihm bei dieser Aufgabe helfen müsse.   Zudem gehe es auch um die Frage der Mitmenschlichkeit, erklärte der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos). Menschen in Not könne man das im Grundgesetz festgelegte Recht auf Asyl nicht verweigern.

Der NPD-Stadtrat protestierte mit rund 100 Anhängern lautstark gegen den Beschluss. Nach Angaben der Polizei zogen sie im Anschluss an die Stadtratssitzung am Mittwochabend mit Plakaten auf den Kamenzer Marktplatz und hielten eine Kundgebung ab. Die Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Sächsische Versammlungsgesetz.    

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.