Nachwahl mit Fragezeichen – zwischen Jubel und Wundenlecken

Je nach Ergebnis wird der Urnengang als Signal für kommende Abstimmungen gesehen – oder auch nicht

Kaum hatten die Wahllokale geschlossen, schon überfiel politische Beobachter relative Müdigkeit. Wie die Spitzenkandidaten, so konnte auch die ihnen folgende Parteibürokratie bei den vorgefertigten Statements bleiben. Eine Ausnahme gab es: die Grünen.

Jung, erfolgreich, angestellt oder verbeamtet – so schaut der Durchschnittswähler der Jubel-Truppe aus. Die Partei ist nach 13 Jahren wieder in den Landtag eingezogen. Es habe sich gezeigt, dass die Konzepte der Grünen beispielsweise auf dem Energiesektor angenommen werden, wurde in viele Mikrofone geredet. Und auch, dass sich In Sachsen-Anhalt zeigt, wie nachhaltig-ökologische Politik auch beschäftigungspolitisch erfolgreich sein kann.

Was Wunder also, dass Grünen Chefin Claudia Roth nicht nur ein gutes Gefühl »in Richtung Stuttgart« hat, sondern auch für Berlin einiges für möglich hält. Der SPD dagegen wird es gar nicht gefallen, dass Roths Aufstreber viele Wähler für sich gewinnen konnten, die bei der vergangenen Wahl ihr Kreuz noch im Kreis der Sozialdemokratie gemacht hatten.

Doch – Ironie der Betrachtung – auch SPD-Bundestagsfraktionschef Frank Walter Steinmeier rechnet sich nach Sachsen-Anhalt am kommenden Wochenende Cha...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.