Deutsche Bank vor Gericht
Bundesgerichtshof urteilt im Präzedenzfall über riskante Zinswetten
Riskante Zinswetten bescherten Kommunen und Mittelständlern vor einigen Jahren hohe Verluste – und Banken üppige Gewinne. Ob es dabei mit rechten Dingen zuging, entscheidet heute der Bundesgerichtshof.
Bürgermeister und Firmenvorstände blicken heute gespannt nach Karlsruhe. Dort wird ein höchstrichterliches Urteil mit Signalwirkung gefällt: Der Deutschen Bank droht vor dem 11. Senat des Bundesgerichtshofes (BGH) im Streit mit Mittelständlern und Kommunen um riskante Zinswetten eine Niederlage.
Der Richterspruch könnte eine Prozessserie beenden, die Gerichte bundesweit seit zwei Jahren beschäftigt. Stets geht es dabei um komplizierte Zinsgeschäfte, die Kreditinstitute mit Städten, Gemeinden und Unternehmen abgeschlossen haben. Diese dubiosen Deals waren bis zum Ausbruch der Banken- und Finanzkrise 2007 fast flächendeckend angeboten worden. Den offenkundig meist überforderten Kunden wurden sogenannte Swaps als Chance verkauft, die Zinsen zu optimieren, um Steuergelder zu sparen oder Gewinne zu steigern. Im Kern sind Swaps jedoch eine einseitige und riskante Wette auf den zukünftigen Zinsabstand von Staatsanleihen. Gleichzeitig verb...
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