Proteste gegen Spardiktat in Portugal
Demonstranten fordern einen grundsätzlichen Politikwechsel der Lissaboner Regierung
Die Wirtschaftskrise hat Portugal hart getroffen. Gegen die Sparpolitik der Regierung und die drohende Einschränkung der Gewerkschaftsfreiheit wächst indes der Widerstand. Am Wochenende demonstrierten tausende Menschen in Lissabon.
Tausende Menschen strömen in zwei Demonstrationszügen ins Lissaboner Zentrum. Unterschiedliche Berufsgruppen sind vertreten – Lehrer, Professoren, Krankenschwestern, Hotelangestellte. Auch Familien und Jugendliche haben sich zu den Protesten eingefunden. Ausgerüstet sind sie mit Fahnen und Bannern, Pfeifen und Hupen. Erstmals seit dem Generalstreik im November hat die portugiesische Gewerkschaftsbewegung alle Kräfte zusammengenommen und zu einem Protest gegen die Krisenpolitik der Regierung aufgerufen.
Der Zusammenbruch der Finanzmärkte hat Portugal schwer getroffen. Das Land ist hochverschuldet, zahlt mehr als sieben Prozent Zinsen für seine Auslandsanleihen und wehrt sich verzweifelt dagegen, unter den EU-»Rettungsschirm« gedrückt zu werden und damit seine finanzielle Souveränität zu verlieren. Die Alternative für den sozialistischen Ministerpräsidenten José Sócrates besteht darin, den Forderungen der Gläubiger selbst nachzukommen...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.